Donnerstag, 27. August 2020
es ist nie zu spät, die vergangenheit zu ändern
wie würdest du die geschichte ändern, wenn du jetzt die gelegenheit dazu hättest?
als kind lag ich oft wach und dachte über die drei wünsche nach, die feen normalerweise zuteilen, die sich bei mir aber nie blicken ließen, obwohl ich bestens vorbereitet war. keine kriege, keine Krankheiten und dass meine mutter über 100 jahre alt werden sollte. Das hätte ich mir, zusammen mit millionen anderen kindern vermutlich in den 80ern gewünscht. ich dachte der 3. weltkrieg passiert morgen und die welt geht komplett unter und tschernobyl ist passiert. es fühlte sich an, wie der untergang. das war es auch.
ich denke, was wir uns für die zukunft wünschen, sollten wir uns in der vergangeheit gewünscht haben. es ist nie zu spät für eine glückliche kindheit - wie es beim nlp heißt!
aber wie ändern sich nun die geschichten? es ist sehr einfach. von konzepten und diskursen her gedacht, genügt ein paradigmenwechsel, oder ein dekonstruktiver perspektivwechsel, um die vergangenheit zu ändern. So, wie ein lichtwechsel auf der bühne, der die einen gegenstände und figuren sichtbar, die anderen unsichtbar werden lässt. ein patriarchaler blick wird die leben aller menschen, die ihre zeit mit reproduktiver arbeit verbracht haben im dunkeln lassen, während ein feministischer blick die heroen, die weltenentdecker und urväter, die genies und die herkünfte im dunkeln verschwinden lässt. schon ist die geschichte geändert, könnte ich jetzt denken, aber natürlich noch nicht, denn der planet ist keine bühne, die welt keine szeografie und die lebewesen folgen keinem drehbuch. geschweige denn, dass sie irgendwo blieben - sie bewegen sich und verwandeln sich und fressen und zeugen und es ist ein einziges chaos. was ist es also, was sich verändert? karen barad sagt vom standpunkt der quantenphysikerin aus: superposition ist ein state, in dem etwas ein teilchen und eine welle und noch etwas anderes und noch vieles andere sein kann. nicht ist es: ein teilchen oder eine welle, auch nicht ein teilchen und eine welle, sondern es ist vieles. und dieses viele ist möglich. eine andere vergangenheit ist möglich. sie sagt, uns fehle der begriff, um das zu beschreiben. und wenn der begriff fehlt, fehlt meistens auch die vorstellung aber vor allem die erfahrung damit. also muss erst mal erfahrung mit der veränderung von vergangenheiten her.
es besteht eine dualistische kluft zwischen dem, was als vergangenheit und zukünftig gilt. in der zukunft liegt eine unternehmerische kraft, die immer mehr aufgeladen wird mit wachstum und gigantik - auf kosten der vergangenheit. aber auch umgekehrt wird im kapitalismus die zukunft vehökert, um profit aus der vergangenheit zu quetschen. die zuwendung zur zukunft hat jedoch etwas eleganteres, geistigeres, offenes, während die vergangenheit meistens unangenehme wahrheiten produziert, die zum himmel stinken. die verpflegung der leute, die gegangen sind, ist ein undankbares geschäft. die trauerarbeiterin genießt kein hohes ansehen, die visionärin schon. erinnerungsarbeit ist hart, imaginieren recht leicht, denn wer kann schon prüfen, wie detailliert das innere bild ist, wie lückenhaft der erdachte entwurf. das genie träumt die sinfonie über nacht und muss sie moregns nur noch notieren… bla bla. alles notierte entsteht beim schreiben, alles gesprochene bein sprechen und jede bewegung im tun.
Montag, 24. August 2020
Aufräumen
Sonntag, 16. August 2020
schön, deine Stimme zu hören!
mir ist bald nichts mehr peinlich! filme schon garnicht. das ist doch bloß eine bildungsbürgerliche attitüde! das sind die, die zu florentina gehen und versuchen distantiert zu lachen während ihnen der kalte schweiß ausbricht. ich bin sehr proletarisch aufgewachsen und habe bud spencer und terence hill rauf und runter geguckt und dabei chips und fanta … und so. ich hab sogar dornenvögel gesehen, auf meinem schwarz-weiß fernseher, den ich auf dem sperrmüll gefunden habe. heute sehe ich am liebsten horror-filme. habe ich das schon erzählt. da geht es wenigstens um was wichtiges. um tote, die zurückkehren, um sich zu rächen, um verwandte, die etwas in der vergangenheit in ordnung bringen müssen, um gewalt - meistens gegen frauen, kindder und so - um sexuellen missbrauch und kolonialverbrechen. das beste, was ich in letzter zeit gesehen habe ist BACURAU. es geht um jagd und den jäger als nekropolitische figur im kolonialen kapitalismus.
manchmal fühl ich mich auch wie so eine figur, die irgendwas in ordnung bringen muss. die generation meiner eltern waren die kinder von nazis. wie sollte es anders sein.
Dienstag, 11. August 2020
Urlaub
Samstag, 8. August 2020
schön, dass du zurück bist!
ich hab jetzt erst mal das gepostet, was ich schon kopiert hatte ... jetzt kommen ein paar antworten auf deinen post: oh ja! touch me not schauen, ausleihen- gerne! hab ich schon von gehört und jetzt will ich es auch sehen! wie war dein urlaub? außer, dass du hinterher was verstanden hast über deinen stress? ich habe einen tag urlaub am see versucht, da habe ich niesanfälle gekriegt, weil ich jetzt wohl auch noch auf beifuß allergisch bin .... warten auf das ende der pollen-saison.
ich finde die leute tanzen die ganze zeit! alle die ich sehe, tanzen vollkommen ungefragt! fast bin ich empört über diese ungezügelte tanzerei überall! am schlimmsten sind die tanzenden hunde und kinder.
tanzen ist ja eigentlich eine krankheit, aber weil so viele sie haben, vergißt man das schnell. es ist auch nicht besonders gesund. lachen soll gesundsein und atmen.
ich freu mich auf dich! klar tanzen wir uns gesund und mit nudeln auch.
ich hab der himmel über berlin gesehen gerade. voll 80er. krasse bilder. komische texte. colombo hat mitgespielt.
warten auf enden
wir warten auf das ende der krise. so wie wir die ganzen jahre auf das ende von irgendetwas gewartet haben. das ende der schicht, der kindheit, der woche, der schwnagerschaft, des studiums, der ausbildung, der krankheit, der arbeit … das ende von etwas, was man durchstehen muss. eine durststrecke, eine anstrengende zeit. etwas, was das sich anfühlt wie ein grauer dunst, der über dem leben liegt. das leben darunter verschwimmt irgendwie, es verliert an farbe und attraktivität. wie könnte man ansonsten davon lassen irgendwann? ist es das? es gibt wohl eine erinnerung daran, dass das leben sich mal wie von alleine lebte. leicht, frisch und vielversprechend.
Mittwoch, 5. August 2020
unbedingt gucken!
Positive Körperwahrnehmung
You can make it, if you really try - really? Any Rand schreibt in dem Buch, das ich gerade lese: Das Erfolgsgeheimnis totalitärer Kräfte be...
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Eine Woche aus dem Leben einer Tanzschaffenden. Gestern Abend musste ich den Kleinen entlausen bis 23 Uhr die Nissen und Läuse aus dem Haarw...
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Richmute · Typische Woche